
Der Freitagstexter ist eine Institution, so alt wie das bewohnte Netz. Damals, vor unfaßbar vielen Jahren,* als noch alle Blogs hatten und die künftigen Eltern des Facebook-Gründers gerade mal anfingen, sich ganz offline zu liken, damals war er schon alt und erhellte einmal die Woche mit dem goldenen Glanz des digitalen Pokals für die subjektiv schönste Betextung eines objektiv schönen Bildes die dämmrigen Weiten des Virtuellen.
Der Freitagstexter darf nicht enden, denn das wäre das Ende. Bauwerke werden abgerissen, Festivals eingestellt, Schulen geschlossen, Ikonen gestürzt, Kulturtechniken vergessen, aber doch nicht der Freitagstexter! Ganz sicher bin ich da nicht, aber womöglich hört, wenn es den Freitagstexter nicht mehr gibt, das Internet auf zu existieren. Deshalb nehme ich mir den Pokal einfach so, ohne preiswürdige Betextung (und sag jetzt keiner was von den dicksten Kartoffeln oder dem Schlaf, in dem’s der Herr den Seinen –), poliere ihn gründlich, und am kommenden Freitag gibt es, wie an jedem Freitag seit Äonen, ein Bild ohne Unter- oder Überschrift. Hier.
Geneigtes Publikum: kommen Sie, texten Sie!
Es wird weitergehen.
* Nicht daß ich da schon dabei gewesen wäre; wenn es also jemand besser oder genauer weiß, bitte ich um fundierte, wenigstens aber unterhaltsame Gegendarstellung.