Mal was Neues, schlägt Herr G. vor: Westerwald, Natursteig Sieg? Für frische Flüsse bin ich zu haben, und so brechen wir im Morgengrauen auf, Eitorf bis Herchen, 21 Kilometer und ein Kurcafé zum Schluß.
Die Luft ist so naß, daß sie gerade so nicht als Regen zählt; Schirme sind zwecklos. Es riecht nach Herbst, und überall liegen Pilze, als hätte sie einer ausgerissen und umgedreht. Ich kenne sie nicht, aber Herr G. weiß Namen: Hexenröhrling, Hundsrute, Hexenei, Pantherpilz. Den allerschönsten Pilz zeigt er mir an einem geschnitzten Stumpf, ein gelblich glänzender Baumpilz, der duftet wie Orange und Honig. Leider ein reiner Ansichtspilz.
Der Wald öffnet sich immer wieder zu Ausblicken auf die nächsten und ferneren Hügelketten. Kulturlandschaft ist, was wir als schön empfinden; sanfter Wechsel zwischen Forst und Feldern. Kühe, wie sie englische Landschaftsmaler als Akzente in ihre Bilder setzten, rupfen vernehmlich Gras; zweimal sehen wir zwischen den Kühen einen Reiher, der Reißaus nimmt, sowie er sich beobachtet fühlt.
Der Weg kreuzt und quert …