Schaut man – nicht zu weit – nach oben, hängt der Himmel voller Äpfel: Goldparmäne, gelbrot flammend, der Schöne von Boskoop, der uns durch den Winter bringen wird, der hellrote Schöne von Bath, frühe Sorte, schon vorbei. Birnen und Quitten auch, aber, oh, was für Äpfel! Die Äste biegen sich unter dem drallen Finkenwerder Prinzenapfel, der tiefroten Sternrenette mit weißen Sommersprossen, unter massigen Winterglockenäpfeln; und das sind nur die, die überhaupt Namen haben (und die ich noch weiß).
Was da hängt, muß in die Kelterei. Vieles fällt von selbst; davon das Gute. Anderes wird heruntergeschüttelt. Laub rauscht auf, und ringsum purzeln rotwangige Kaiser Wilhelms mit sattem Plock aufs Gras: die aufklauben und in den Wagen werfen. Blaue Flecken werden sie davontragen, das ist dem Saft egal. Dem Rest mit Stangen helfen. Sanft geht das nicht – Augen zukneifen und kräftig draufschlagen, dann hagelt es schon Früchte. Vorsicht mit dem Kopf! und auch die nützlichen Spinnen droben im Laub verschonen!
Auf dem Wagen häufen sich die Äpfel: Golden und grün die Ananasrenette, bläßlich der Glockenapfel und der Kaiser Wilhelm, stramme, saftstrotzende Pracht. Es duftet, es tropft. Wespen kommen und gehen. Morgen wird vor den Wagen ein Auto gespannt, dann reisen Kaiser Wilhelm und die anderen zur Kelterei, und bald gibt es dann Streuobstwiesenapfelsaft.
