Kurzsichtig

Auf einer kleinen, netten Veranstaltung, auf der kleine, nette Bierbrauer ihre Erzeugnisse vorstellten, fielen diese Kunststoffbehälter auf, aus denen Sitzgelegenheiten, Theken, alles mögliche zusammengebastelt war. Unmengen davon. Das sind, erklärte einer, die Einwegfässer. Die ganze kleine, nette Sache: ein Berg aus Plastikmüll.

Und die, die da protestieren, schimpft einer über die Blockaden im Hambacher Forst, die waren doch noch nicht mal geboren, als die Verträge geschlossen wurden, und was er als Argument gegen die Proteste meint, ist ein, wenn nicht das Argument dafür.

Wir fressen unseren Kindern und Kindeskindern die Teller leer, hinterlassen ihnen eine Problemmüllhalde und nennen es: Lebensstandard.

0 thoughts on “Kurzsichtig

  1. Allüberall kann man dem leider begegnen. Alleine schon diese aberwitzigen Mengen von Coffee-To-Go-Bechern, die im Müll landen oder nach Benutzung achtlos auf die Straßen geworfen werden. Woher kommt dieses eigenartige Bedürfnis, Kaffee aus Gefäßen, die an Schnabeltassen erinnern, unterwegs trinken zu müssen?

  2. Ich suche immer seit Jahren Argumente FÜR Einweggefäße für Getränke, Lebensmittel aus Plastik. Es ist mir noch kein einziges begegnet.

  3. Es gibt ja auch mehrere Kaffeemaschinen für zu Haus, wo sich die Kapseln im Laufe eines Jahres zu Mengen anhäufen, die meiner Meinung nach eine Herstellung solcher Maschinen von vornherein verbieten müsste. – Aber der Mensch (im allgemeinen) denkt nur so weit wie ein Schwein ….. Leider!

  4. Wir im “Weltladen” sagen auf Anfrage nach “to go?”: “Wir brauen Ihnen einen superleckeren Kaffee in einer Profi-Maschine, nehmen Sie sich doch die Zeit für eine Genußpause…”
    Den Kunden aus den umliegenden Büros und Apotheken geben wir unsere Tassen und Latte-Gläser auf einem Tablett mit.

  5. Was mich jetzt echt verwirrt, ist: Es war doch schon im Mai, daß Plastikohrstäbchen und -ballonhalter verboten wurden. Und jetzt heißt es, vielleicht (wenn sich alle Gremien, die ein Europa-Präfix vor der Bezeichnung haben, einig werden, was nicht zu erwarten ist) 2021? Wat denn nu? Oder war das damals im Mai nur laut gedacht?

  6. Noch so ein dummer Trend, der aus einer Gesellschaft kommt, die die orale Phase nicht überwunden hat. Immer etwas nuckeln, auch unterwegs, und mit den Händen im stehen essen. Schmeckt mir nicht, ich mache da nicht mit. Stillos. Und ökologisch grauenhaft ist es obendrein.
    Auch modern: mit der Bierflasche in der Hand spazieren. Da haben wenigstens die Flaschensammler etwas davon.

    1. Das Wegbier, ja. Ich finde, Gehen und Trinken zugleich geht nur in Notfällen; mit Essen ist es eigentlich nicht anders, außer bei Pausenbrot und geklauten Äpfeln. (Wann ist ein Trend kein Trend mehr, sondern eine Gewohnheit?)

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