Der Herbst hat mich herausgelockt: mit der Bahn an den Fluß und zu Fuß die Rebhänge hoch, noch vor der Sonne, um sie dann oben in den Hügeln zu erwarten.
Lange hält sich im Tal der Nebel. Und was für ein Schauspiel er gibt: Er raucht die Hänge hoch, steigt weiß aus Baumgruppen und Wiesen, hebt sich hier und da, blitzt im Tal mit Flußsilber und ballt sich um die Hügelkronen, daß sie in den Himmel wachsen. Schließlich, als er dünn geworden ist, verleiht er allem einen spukhaften Schein; die Höhendörfer sehen aus wie Hirngespinste. Dann ist das vorbei. Die Landschaft hat wieder Substanz, die Sonne wärmt, und ich bin froh, den Aufstieg hinter mir zu haben.
Die Wälder auf den Hügelflanken tragen Grün wie Staub; als müsse man nur mit dem Ärmel darüberwischen, damit Rot und Gelb zum Vorschein kommen. Aber dafür braucht es wohl einen anderen Ärmel als meinen.
Auf dem Weg fülle ich die Taschen mit Kastanien und Nüssen. Dabei beobachten mich Mäuse, ein prächtiges Eichhorn und ein Paar Dohlen mit Eissplitteraugen. Unmäßig bin ich nicht, und es gibt genug, beruhige ich sie und ziehe meines Wegs.
Die letzten Brombeeren sind sauer, aber im Gasthaus auf der Höhe haben sie Beerenkompott mit Sahne und Aussicht für mich. Ich bleibe noch ein wenig sitzen, als mein Kaffee leer ist, und stelle mir vor, hier auf die Herbstfärbung zu warten, den Blick auf die Hügel gerichtet; in ein paar Tagen sollte es so weit sein … Natürlich breche ich doch wieder auf.
Und will, natürlich, wiederkommen. Unbedingt.