Sicher, man kann auf Sonne warten. Man kann aber auch einfach rausgehen. Und, ah: draußen ist es nie so trüb und duster, wie es von drinnen aussieht.
Dann kann man versuchen, Fotos zu machen; hindert einen ja keiner dran. Aber daß die verschwindenden Baumreihen, die Schichtungen von Grau und Grau, die Schleier über dem Wasser und das samtene Licht, daß die sich von einer Kamera einfangen lassen, das muß man nicht glauben.
Wenn man mit netten, umsichtigen Menschen unterwegs ist, kann man ein Picknick im Nebel am Ufer machen, mit heißem Tee; man kann einen verlorenen Hut nicht wiederfinden und dafür hinterher mit einem Stein aus dem Fluß nach Hause gehen, ein haltbares Andenken an flüchtig Schönes.
Schlagwort: draußen & drinnen
Tag & Nacht
Trübes Fest
Weihnachten ist nun wieder Schnee von gestern. In diesmal frühlingslauer Luft klangen süß wie alle Jahre die Glocken; leise rieselte der Regen auf die unruhigen Knospen wie auf die Tannenbäume, die abgesägten. Fast wie Südhalbkugel, bloß bißchen duster.
Hätte man sich gewissermaßen schenken können, dieses Fest, wenn sich da nicht ein paar wirklich gute Traditionen entwickelt hätten.
Mit besonderem Gruß an meinen Leser C.
Wieder: Wilder Wein
Der Wein, mein ständiger Begleiter auf der Promenade, ist von Staub und Käferbeinen ein wenig stumpf geworden. Noch hält er die Hände offen, die der Sommer Tag für Tag mit Hitze füllt, doch läßt der Griff allmählich nach; sacht krümmen sich die Fingerspitzen in der Ahnung frostigerer Nächte.
(Keine Sorge. Der nächste Frühling kommt bestimmt.)
Nasse Narzissen
Aus dumpfen Gemächern nach draußen, ans Licht: schön wäre es gewesen. Zwar gab’s kein Weißes, das die Sonne hätte dulden können, aber Sonne gab es eben auch nicht. Was bleibt da übrig als ein Unterglasausflug in den botanischen Garten?
Wilder Wein
Wenn die Sonne täglich tiefer in die Gassen faßt und täglich länger über den Kalkputz der Mauern streicht, hält es den Wein nicht mehr in seinen Knospen. Grün vor Grau schiebt er sich aus den knappen Hüllen, streckt sich Finger für Finger und fängt das Licht: selbst hier, mitten in der Stadt, glänzen seine Blätter wie lackiert; für eine Weile jedenfalls.
Mittelhessischer Frühling
Eis, gebrochen
Blätter
… und …